Freitag, 7. Oktober 2011

Hab´s geschafft.....München Marsstraße

Nur in Kürze : 

96.8 km Tagesleistung heute : 3 x dem Regen fast entwischt, Dachau ( Gedenkstätte ausgiebig besichtigt und nach München reingebrummt: 613  km gehen dann Morgen am Marienplatz leider zu Ende.

Bericht / ausführlich folgt


Gruß an alle

TeamSchroeder

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Tag 7 Das kann eben auch der besten Wirtin passieren oder die 500 km sind geknackt


Nachdem ich am gestrigen Abend nach zwei Tellergerichten ( Riesen – Rösti mit Spiegelei und Nudelpfanne mit Pfifferlingen ) vor der laut lärmenden Landfrauengemeinschaft aus dem Wirtshaussaal geflüchtet bin – 21:15 Uhr - konnte ich meinem Zimmer noch ein wenig den Riesenfernseher quälen. Mensch, was für ein Teil ist das denn..?
 
Als ich dann gegen 05:30 Uhr aufwachte habe ich ihn dann auch mal ausgeschaltet und die Zeit bis zum Frühstück genutzt, die 3 Blogberichte für die letzten Tage zu verfassen und die Bilder etwas zu bearbeiten und zu selektieren. Gegen 08:00 Uhr dann gehe ich runter zum Gästezimmer und.......Niemand da ! Alles dunkel und verrammelt.....Huuuuuups, was ist das ?

Antwort : Die Wirtin hat verpennt. Sie kommt dann gegen 08:40 Uhr mit Volldampf um die Ecke geschossen und entschuldigt sich vielmals und spendiert glatt zwei „Special Eggs“ ihrer Perlhuhnzucht. Dazu gibt es 3 Brötchen, eine Laugenstange und jede Menge frischen Kaffee`. Klasse das !

Da ich eh´ sehr weit schon bin, entschließe ich mich nur noch ca. 35 km bis zur Donau vorzustoßen. Neuburg / Donau heißt das Ziel. Draußen – der Wetterbericht hat Regen angekündigt ….....geht gerade strahlender Sonnenschein auf die Landschaft hernieder.
Altmühl im Morgenlicht
 
Also rauf aufs Rad und hinauf das alte Ur- Donautal. Die Donau floss einst hier entlang Dollnstein ( das lag damals mal auf dem 30°ten Breitengrad wie heute Florida ) und bildete solch tolle ( Kletter - ) Felsformationen wie diese :








Nach 10 km hört auch der Schmerz im linken Knie ( wohl eine Meniskusreizung ) auf. Das kenne ich schon aus den letzten Tagen : Einfach ignorieren, da ab ca. 20 km alles wieder locker und rund läuft. Heparinsalbe ist da überflüssig. Ohne jede Verkehrsbehinderung oder andere Radfahrer geht es dann auf schönen Wegen/ Straßen bis nach Bergen.





Ur-Donautal


Hier verlasse ich das Tal und klettere über einen Bergrücken, um dann Neuburg / Donau vor mir liegen zu sehen.


Flugs den Berg hinunter gerast komme ich in die Stadt und erklimme sofort den Schlossberg, wo ich das mittelalterliche Schloss des Pfalzgrafen Ottheinrich besichtige. Passend zu dem Bild oben, kann ich hier das passende Gegenstück photographieren :











Nach ein bisschen Suchen finde ich dann auch eine Unterkunft, die wieder meine WWW Anforderungen erfüllt. Herr Hasenbein ( kein Witz ) ist hier Küchenchef und bietet heute Hax´n an....na da kann ich natürlich nicht Nein sagen, sondern nur Hinein oder ?



Tagesleistung : 33 km Gesamtleistung 516 km. Anstiege : 170 Höhenmeter. München ist damit weniger als 100 km entfernt.....Das letzte Kartenblatt hat begonnen. Sehr schön.



Eine Anmerkung noch : Ich habe noch nie ! solch ordentliche, gut gepflegte und bestens beschilderte Radwege gesehen. Hut ab. Zu Hause findet man allenortens Flaschen, Scherben und Unrat im Gelände. Die Bayern handeln das wohltuend anders. Ist wohl Erziehungssache; merk ich mir !

Fazit des Tages :

  1. Hinter einer schrägen Fassade kann ein sehr nettes Gasthaus liegen
  2. Landfrauen lärmen grauslich
  3. Hat die Wirtin verpennt, folgt schon mal ein Perlhuhnei gratis
  4. einen Radhelm brauchst Du nur zum Schutz vor Killereicheln, die Dich hier hinterhältig von Oben attackieren.
  5. Hast Du ein anfängliches Zipperlein, beiss Dich einfach durch und ignoriere es. Es hört dann schon mal auf.
  6. Hasenbein brät Haxn´ fein


Happy Biking
wishes TeamSchroeder

Sorry, bin jetzt erst wieder online, also kann es weitergehen....

Da ich die letzten 2 Tage ohne Netzverbindung war, komme jetzt erst dazu, die Tagesberichte

Tag 4
Tag 5
Tag 6
siehe Unten bitte
online zu stellen.

Viel Spaß beim Lesen



TeamSchroeder

Tag 6 Öde Langstrecke entlang der Altmühl mit netten Abwechslungen


Schon von vielen Seiten hatte ich gehört, dass das Altmühltal sehr schön sei und es sich lohne dieses mit dem Rad herunterzufahren......Na ja, der Anfang der Strecke, von der Quelle bis Leutershausen ist schon völlig ok, dann aber kommt ein sehr weites und offenes Gelände.


Der Weg bleibt auch nicht am Fluss, sondern verläuft oft auch Straßen

und gute 20 km entlang einer stark befahrenen Bahnlinie.

Das ist nicht wirklich schlimm, sollte aber auch angemerkt werden dürfen, da gute 45 km sich auf diesem Niveau abspielen. Zudem hat es sich wettermäßig etwas eingetrübt. Der Himmel ist bedeckt und die Temperaturen liegen deutlich niedriger, so dass ich neben dem Radshirt die Armlinge den ganzen Tag trage.
Die haben heute auch keinen Bock zu fliegen...
Am Altmühlsee kommt dann auch etwas sehr frischer Wind auf,


der mich gleich weiter nach Gunzenhausen führt, wo ich eine kleine Pause mache. Die obligatorische Fanta ( Zucker ) wird ausnahmsweise mit einem Stück Himbeerkuchen ( habe ich Jahre nicht gegessen ) kombiniert. Ich reagiere da ganz auf den Körper, der sich in meinem Fall meldet, wenn er etwas braucht. wenn fettig, dann eben Fett, wenn Zucker dann Fanta , usw. Da der Wirt in Leutershausen mir prophezeite, dass ich da heute eine „unmöglich lange Strecke“ fahren wolle, gab ich Gas. Gunzenhausen hatte ich um 12:00 Uhr bei Kilometer 43,5 erreicht und noch mindestens 60 Kilometer sollten im trockenen folgen.

Ab Treuchtlingen ( Tageskilometer 69,3 ) schloss sich dann endlich das offene Tal und der Weg führte wieder unmittelbar am Flüsschen entlang. Entlang an den 12 Aposteln

hinter Treuchtlingen
einer neu errichteten Kirche aus Weidenbüschen




ging es nach Pappenheim.
Burg Pappenheim
Über Solnhofen ( Fundort des Archeopteryx ) - keine Zeit für das Museum – wollte ich nach Dollnstein. Irgendwie habe ich da aber den AltmühltalRadweg verloren ….. und landete auf einem Europäischen Wanderweg Altmühl – Donau........SHYCE. Dieser Weg führte nicht am Talboden entlang, sondern wollte unbedingt auf dem Höhenzug entlang den Ort erreichen. Da ich ungern umkehre ( doppelte Kilometer hasse ich ) folgte ich also diesen Pfaden durch kniehohes Gras und entlang den Ackerfurchen auf die Höhe, bis ich einen kleinen Stich hinab unmittelbar vor Dollnstein den „rechten Weg“ wieder unter dem Rad hatte....Puuuuuh.

Dollnstein erwies sich als unfreundlich und abweisend : Übernachtungen für eine Nacht kosten 20 € Aufschlag ! Was ich unverschämt finde und Mittwochs ist wohl ein beliebter Ruhetag, was ich auch nicht recht verstehe. Also weg aus diesem Kaff und die nächste Übernachtungsstelle gesucht: Ein etwas schräges Domizil ( Am Hintereingang hängt ein Schild „Für Jugendliche unter 16 Jahren kein Zutritt“.....lol ) , das - wieder kein WWW- hat aber Innen sehr nett eingerichtet ist und Weissbier als Elektrolytausgleich in Massen bietet: OK versöhnt ! Muß halt der Blogbericht nochmals warten........

Tageskilometer : 105 Gesamtkilometer : 488, Entfernung zur Donau : 25 km. Ich muss jetzt etwas langsamer fahren, da mein Abholdienst erst Herbstferien bekommt und am Sonntag in München aufschlagen wird.

Fazit des Tages
  1. Vertraue nicht immer dem Wirt : Im Zweifel ist er zu faul den Weg überhaupt zu fahren..
  2. Halte nicht in Dollnstein, dort sind verrückte Hoteliers am Werk ( 20 € Aufschlag bei einzelner Übernachtung )
  3. Übernachte lieber in Breitenfurt : Altmühlklause, dort hat´s ne fürsorgliche Wirtin
  4. Witzige Kennzeichen des Tages : DON T 367 oder M AD 510 oder AN TI 823
  5. Pappenheim und Poppenhausern existieren wirklich

Happy Biking
wishes TeamSchroeder

Tag 5 Siegerländer verfolgen mich oder ein langes Stück des Weges...


Nach dem Start gegen 09:30 Uhr durfte ich erst einmal zum örtlichen Fahrradhändler fahren, da sich an der Magurabremse Vorn eine Verschraubung gelockert hatte, die ich kontrolliert/ angezogen haben wollte. Dies erledigte der freundliche Zweiradknecht denn auch ohne Rechnung sehr schnell. Alsdann habe ich ein schöne Ecken des Ortes aufgesucht, da Licht und Stimmung optimal waren ein paar Photos aufzunehmen vom

Henkersturm


Malerwinkel

Stadttor

Schon in der Innenstadt hat mich dabei ein Fahrzeug an einer Engstelle arg bedrängt. Nahe der Tankstelle dann treffe ich es wieder und siehe da : SI CK XXX als Kennzeichen …..Siegerländer....Woll ?


Dann hieß es Abschied nehmen vom Main und sich langsam, aber sicher in die Höhe zu begeben, da der weitere Weg Richtung Uffenheim bedeutete ein Hochplateau mit einer Höhe von ca. 360 m zu erreichen. Nach ca. 1 Stunde angekommen führte der Weg durch kleinere Waldabschnitte
Nahe Uffenheim
 Nahe Custenlohr : sensationelles Wetter
Santiago läßt Grüssen.. 
durch die Felder. Das Garmin hatte ich hier wieder auf Autorouting eingestellt, so dass ich fern der Straßen über gute Wege nach Burg Bernheim geführt wurde. Auffallend war unterwegs, dass alle Orte völlig menschenleer waren. Auch auf den kleinen Nebenstraßen war über den Vormittag hinweg kaum ein Auto zusehen.
Custenlohr
Bei dieser Lage habe ich dann auch gleich mal ein paar Bilder während des Fahrens geschossen
Immer Kurs : Süd West halten...
In Burg Bernheim angekommen hieß es sogleich den „Breitkopfl“ mit seinen 500 Höhenmetern zu erklimmen. Da die Waldwege hier fein geschottert sind, hat man da kaum Traktion am Rad, was die Sache schon anstrengend macht.

Auf der Höhe dann aber angekommen, kommt man sogleich an eine geographisch interessante Stelle : Die Europäische Wasserscheide. Entlang dieser Linie von Südspanien bis Russland ändern die Flüsse/ Gewässer Ihre Fliessrichtung: Nördliche Gewässer fließen Richtung Nordsee – Südliche in Richtung Schwarzes Meer, Kaspisches oder das Mittelmeer.
 

Die nahegelegene Altmühlquelle war dann ein weiterer Punkt des Tages, der aufgesucht werden musste. Diesem Gewässer werde ich schließlich die nächsten 2 Tage folgen. Eine unscheinbare Quelle bietet den Ursprung mitten im Gelände :

Mit Erreichen des Quellpunktes habe ich wieder das Vergnügen ein neues Kartenblatt verwenden zu können. 3 Blätter sind es für die Strecke Würzburg – München ( 280 km ) . Blatt 1 ist jetzt erledigt.

Als ich in Leutershausen ankomme sind 69 Tageskilometer gefahren. Die Gesamtstrecke beläuft sich auf 380 km und der Tagesschnitt ( Höhenmeter ) auf 15 km/h. Leider hat das örtliche bett&bike Haus heute Ruhetag, so daß ich in einem anderen Hotel absteige. Leider verfügt das Haus nicht über die gewünschten WWW-Eigenschaften : Warmwasser Weissbier WLAN. Der Blogbericht muß daher warten. Das Haus selbst ist aber völlig OK:

 Leutershausener Wolpertinger
Gute Nacht

Fazit des Tages : 

  1. Garmin Routing funktioniert
  2. Der Kopf entscheidet über die Länge der Wegstrecke, nicht die Beine
  3. Man muß durchhalten wollen, dann sieht man auf der Strecke sehr viel Abwechselung
  4. Bayern sollte sich den WWW Kriterien   ( Warmwasser, Weissbier WLAN ) endlich mal anschließen

Happy Biking
wishes TeamSchroeder




Tag 4 Relax- und Culturtag in Würzburg


Nach einem langen Fahrtag ließ ich mich gerne davon überzeugen, dass die Koreanische Küche ein paar besondere Leckereien bietet, die man ergiebig testen sollte. Gesagt getan und ab gings zusammen mit Bruder und Schwägerin nach Würzburg Downtown. Nach dem opulenten Mahl dann haben wir noch ein paar schöne Weißweine der Region ihrer finalen Bestimmung zugeführt : Ein schöner Abend kann ich nur sagen.
Stadtansicht Würzburg

Am 03. Oktober dann gings am Morgen nochmals in die Stadt. Neben der Besichtigung des Labors meines Bruders  ( Wußtet Ihr, daß eine Labormaus 0,30 € am Tag kostet und ihr Gesundheitszustand durch die Behörde jederzeit online abgerufen werden kann....Übrigens gibt es dort 5.000 + Mäuse ) haben wir uns die Würzburger Residenz vorgenommen. Sie ist/ war ( bis 1803 ) der Sitz des Fürstbischofs von Würzburg. Imposant ist schon der Bau


und das Treppenhaus


zu dessen Fuße man mit Kutsche vorfahren und diese auch im Gebäude wenden konnte.

Stieg man dann die Treppen hinauf und wollte vorgelassen werden, so entschied der Strand über das Zimmer, in dem man zu warten hatte : Zimmer 1 : Einfach mit Holztäfelung und Bänken unter Stuck, Zimmer 2 mit zweifacher/ zweisortiger Holzvertäfelung und goldenem Stuck, Zimmer 3 mit zweifacher Holzvertäfelung und Intarsien und Deckenmalerei bis zum Spiegelkabinett, dem Höhepunkt des Zimmerflucht


Beeindruckend auch der Kaisersaal des Baues

Schöner Wohnen im Barock...

In der Residenz wurde im übrigen der aktuelle Film „3 Musketiere“ gedreht – Die Schlussszene z.B. nutzt das große Gartentor.

Nach dieser Besichtigung gings dann wieder zurück nach Rottenbauer und zum Packen. Alles muss schließlich wieder seinen Platz in den Taschen finden und darf nicht vergessen werden. Nach dem Abschlußphoto
Abschlußphoto
 
habe ich mir eine kleine Abkürzung zum Radweg am Main zeigen lassen, der mehr halsbrecherisch, als fahrbar war: Gottlob sind die Packtaschen so schwer, dass sie das Hinterrad am Boden hielten, da ständig die Gefahr des Überschlagens drohte.

Am Radweg angekommen nutzte ich die späte Nachmittagssonne noch, um über Ochsenfurt nach Marktbreit zu fahren. 

 Ochsenfurt
Das war zwar eine kurze Strecke, die aber an einem wirklich schönen Ort endete. 

Marktbreit


Fazit des Tages :

  1. Cultur kann Spass machen
  2. Hast Du einen Bruder, dann besuch´ ihn mal
  3. Bleibe aber tunlichst nicht länger als 20 Stunden
  4. Besuche Marktbreit : Es lohnt sich
  5. Frage nie die Kinder nach Latein.....

Happy Biking

wishes TeamSchroeder